Gemeinsam mit ca. 30 weiteren Touristen tuckern wir gerade den 2. Tag auf dem Mekong hinunter Richtung Luang Prabang (Laos).
In einer Nachtzugfahrt von Hat Yai, einer Zwischen-Übernachtung in Bangkok und einer weiteren Nachtzugfahrt von Bangkok nach Chiang Mai brachten wir etwa 1500km von Thailands Süden bis in den Norden hinter uns; ziemlich effizient .
Wie für Michel einige Orte in Kanada und den USA zum Wiederholungsbesuch wurden, sind wir nun gemeinsam in Gegenden unterwegs, welche ich vor 15 Jahren auf meiner 1. langen Asienreise ausgekundschaftet habe.
In Chiang Mai gibts nach wie vor fast mehr Touristen als Einheimische (so scheint es zumindest), mehr Massagesalons als Restaurants und mehr Wats (buddhistische Tempel/Klosteranlagen) als Wohnhäuser (etwas übertrieben, aber wahrscheinlich findet man in ganz Thailand nirgendwo mehr Wats als in Chiang Mai). Jedenfalls besuchten wir das bekannteste Wat (den Bergtempel Doi Suthep), genossen einige Massagen und schlenderten mit einer Million Touristen durch den riesigen Sunday-Night-Market. Weiter gings nach Chiang Rai zum White Tempel und danach an die Grenze zu Laos nach Chiang Khong. Der Bequemlichkeit halber buchten wir die teurere 2-tägige organisierte Mekong-Flussfahrt nach Luang Prabang. Man kann die Strecke entweder in 2x7h auf eher unkomfortablen und lauten Longtailbooten zurücklegen oder man zahlt einfach mehr für das Ganze und bekommt dafür vorbereitete Visa, Abholung vom Hotel in Chiang Khong, Mittagessen und Getränke, 3 kleine Ausflüge entlang des Mekongs plus genügend Platz auf dem Boot, um sich zwischendurch die Beine zu vertreten.
Immer wieder lernen wir andere weltbereiste Urlauber kennen, meistens sind sie jedoch entweder jünger (weil noch ohne Kinder) oder schon älter (weil schon pensioniert) als wir. Macht aber nichts, der Austausch mit ihnen ist trotz Altersunterschied spannend und häufig beneide ich die ältere Generation um die Reisen, die früher noch möglich waren (z.B. mit dem eigenen Bus durch Afghanistan und Pakistan nach Asien).
So trafen wir auf der Bootsfahrt nach Luang Prabang Brigitte und Rita aus Thun, die zusammen einen Teil Südostasiens bereisen und auch nicht zum 1. Mal in diesen Gegenden unterwegs sind.
Gemeinsam machten wir nach der Ankunft in Luang Prabang einen Ausflug zum wahrscheinlich schönsten Wasserfall auf diesem Kontinent, dem Kuang Si, wo sich das Wasser nach dem „Fall“ in mehreren Stufen in türkisblauen Becken ansammelt.
Ausserdem kann man im Vergleich zu vor 15 Jahren nun auch einen Schmetterlings-Garten besuchen und es gibt einen kleinen Wildpark mit Bären, welche aus unzumutbaren Haltungsbedingungen (Galle „melken“ für traditionelle chin. Medizin) gerettet wurden.
Luang Prabang selbst ist mit seinen schönen alten Franz.-Kolonialhäusern nach wie vor ein Touristenmagnet, wo man in gemütlichen Cafes Gipfeli, Pain au chocolat und andere Leckereien geniessen kann.
Allerdings ist gerade in Laos die Diskrepanz zwischen Arm und Reich besonders ausgeprägt und man gibt pro Tag (für Übernachtung, Transport und Essen) schnell einmal einen laotischen Monatslohn aus (ca. 100.-). Es sind aber nicht nur die reichen westlichen Touristen, welche das Missverhältnis sichtbar machen, sondern mittlerweile auch die sehr vielen gut situierten asiatischen Gäste.
So habe ich, obwohl wir relativ „einfach“ reisen und nicht in Luxushotels übernachten, manchmal Skrupel gegenüber der einheimischen Bevölkerung, weil wir uns im Vergleich zu ihnen fast alles leisten können. Gleichzeitig ist mir bewusst, dass der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle ist, ohne die viele Leute keine Arbeit hätten.
So bringt z.B. China sowohl Touristen als auch Fortschritt ins Land (natürlich nicht aus Selbstlosigkeit…) und wir konnten in nur 50min mit dem erst seit einem Jahr existierenden Zug (Bahnlinie von China gebaut) von Luang Prabang nach Vang Vieng rasen. In der laotischen Partystadt machten wir jedoch nur Halt, um uns zum 12jährigen Jubiläum eine Heissluftballonfahrt zu gönnen.
Von der Hauptstadt Vientiane in den Süden erlebten wir die wahrscheinlich katastrophalste Nachtbusfahrt. Obwohl wir einen VIP-Schlafbus gebucht hatten, machten wir vor lauter Holpertipolter und inexistenter Federung des Busses 12h lang kein Auge zu und kamen am nächsten Morgen wie nach einer never ending Achterbahnfahrt entsprechend durchgeschüttelt in Pakse an.
Dort trafen wir uns nochmals mit Rita und Brigitte zu einem indischen Znacht, bevor es für uns weiter nach Kambodscha ging.
3 Kommentare zu „Nordthailand und Laos (16.2.-8.3.23)“
Liebe Ale und lieber Michi, also zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu euerem 12-jährigen Jubiläum der Herzensverbindung – und – auf all euren Fotos macht ihr immer noch einen sehr glücklichen Eindruck.
Toll diese eindrückliche Reisebeschreibung mit all den unaussprechbaren Namen und den eindrücklichen Bildern. Wir wünschen euch eine gute, schöne, interessante, unfallfreie Weiterreise.
Hallo ihr Lieben
Vielen Dank für eure informativen und lustigen Blogeinträge. Es ist sicher speziell, nach 15 Jahren nochmals durch dieselben Gebiete zu reisen und die Entwicklung wahrzunehmen.
Und ich beneide die ältere Generation ebenfalls um ihre abenteuerlichen Offline-Reisen…
Geniesst es weiterhin und bleibt gesund
Alles Liebe, Kathrin
Danke für eui Nachrichte! Mir gänd eus Müeh, witerhin unfallfrei und fit unterwegs z sii : )
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