unser Reisealltag

Da wir frei und keine Verpflichtungen haben, stehen wir morgens nicht sooooo früh auf. Irgendwie läuft unser Wach-Schlaf-Modus einfach anders als der von anderen Menschen. Aber zum Glück ticken unsere beiden Chronouhren sehr ähnlich. Das kommt uns entgegen, sonst wär das zusammen Reisen vielleicht etwas kompliziert.
Frühstück essen wir ja eh seit Jahren keins mehr, Zmittag/Zmorge gibts meistens zwischen 12 und 14 Uhr (ab und zu auch erst um 15 Uhr nachmittags 😄), je nachdem wie schnell wir jeweils einen geeigneten Ort finden.
Michel ist als handwerklich begabter Allrounder natürlich für alles zuständig, was es in und um Malinka zu tun gibt. Ich war z.B. noch kein einziges Mal auf dem Dach, wo die Solarpanels regelmässig gereinigt werden müssen. Dafür kroch ich mal mit unters Auto, damit auch ich weiss, wie es dort ausschaut.
Selbstredend sorge ich für die Kulinarik (unser Brot wird von Mal zu Mal besser!), für die Einkaufs- und Verwertungsplanung, für die Budgeteinhaltung (eine herausfordernde Herausforderung 😉) und die Reiseplanung.
Dafür habe ich unterdessen auch endlich alle 50 US-Bundesstaaten gelernt, bzw. weiss ich nun, wo sich welcher befindet.
Wir fragen uns oft, wie man früher gereist ist, ohne Navi und ohne digitale Unterstützung. Uns und den meisten anderen Reisenden hilft die App iOverlander, auf der Übernachtungsplätze (von Campingplätzen über Laden-Parkplätze bis zu inoffiziellen Naturplätzen), Dumpingstellen (Abwasser), Duschmöglichkeiten, Wäschereien uvm eingetragen sind und man Kommentare dazu hinterlassen kann.
Trotzdem ist das Suchen von Übernachtungsorten mal einfacher, mal schwieriger. Je einfacher es ist, desto teurer wirds meistens 😃, falls die offiziellen Campingplätze überhaupt noch offen sind. Womit wir beim nächsten Reiseknackpunkt wären: wir sind, im Vergleich zu anderen Reisenden, arbeitsbedingt relativ spät gestartet. Da es sowohl in Kanada als auch in den USA in der „Mitte“ relativ langweilig ist, bleibt einem nicht viel anderes übrig, als dort schnell viele Kilometer hinter sich zu bringen. Was wir auch gemacht haben. Nichtsdestotrotz wird es natürlich auch hier im September/Oktober langsam Herbst, die Temperaturen fallen und die Sonne geht jeden Abend etwas früher zu Bett. Die Reisesaison ist praktisch vorbei, was bedeutet, dass es zwar weniger Camper hat und man nicht in Horden zu den Sehenswürdigkeiten unterwegs ist, dafür sind schon viele Campingplätze und auch Strassen durch Nationalparks geschlossen! Ganz abgesehen davon, dass es abends sehr rasch frisch wird. Draussen kochen und essen macht nicht mehr so viel Spass… und das Aufstehen bei unter 10 Grad im Auto auch nicht, drum stehen wir täglich noch etwas später auf 😂. Zum Glück haben wir eine Heizung, um die wir in den nächsten Wochen sicher noch einige Male froh sein werden.
Apropos Temperaturen: wie eine Reiseanfängerin habe ich meinen Rucksack im heissen Juli praktisch nur mit Sommerkleidung gepackt… Aus unerfindlichen Gründen kam zum Glück noch eine lange Jeans und eine Winterjacke ins Gepäck. Michel hat sich von Anfang an mit mehr warmer Kleider eingedeckt.
Kappen habe ich unterdessen 3 gestrickt, Schal und Handschuhe neu gekauft (zuhause hätte ich ja massenhaft davon).
Sonst „wohnen“ wir ziemlich sparsam: 1-2x pro Woche gibts eine Dusche. Seit wir unterwegs sind, wasche ich meine Haare mit einer Roggenmehl-Wassermischung, plus Essigwasser als Spülung. So konnte ich meinen 2-Tage-Haarwaschrhythmus verdoppeln. Fürs Duschen sind wir jedoch jeweils auf einen Camping mit sanitären Anlagen angewiesen.
Ansonsten muss unser „Kompost-WC“ regelmässig geleert und Wasser aufgefüllt werden. Mit 10 Liter Wasser pro Tag kommen wir gut aus, aber ohne eigenes WC im Camper wäre das Unterwegssein sicherlich nicht so toll. Es reicht mir schon die Übernachtungsorte zu suchen, wenn man dann auch noch ständig ein stilles Örtchen lokalisieren müsste… prost Mahlzeit 🤨.
Zum Glück macht Malinka bis jetzt alles tiptop mit, sogar bei 12 Stunden Dauerregen hält sie dicht und uns trocken. Hoffen wir also, dass sie ihre Sache weiterhin so gut macht und wir noch viele weitere Kilometer zurücklegen können!

1 Kommentar zu „unser Reisealltag“

  1. Hei ihr zwei Liebe
    Ach eifach herrlich amä sunntig, wo ja 1 h meh Ziit häsch zum umänidviltuä, dörfe eue Blog läse. Hmmm okeee, ich müässt ez au nid grad bi 10 grad müäse ufstah! Aber emel isches viiiiel gsänder zum schlafe! Und Da wetsch ämel au eher mal kuschle, nid wiä bi 30-40 Grad😁! Ich hingäge sitze inäre 23 Grad zwarme Wohnig… (mini Heizig lauft nid)🙄
    Bär weiss… villicht plötzli staht einä vorem Auto?!… und ihr kein Foti zur Hand , aja oder Handy🙂
    Hoffe s wird nid z chalt grad und ihr chömed frostlos no wiit und mir chönd eus eui mega echt superschöne Fotis aluege! Dankäää!!!
    Glg us Winthi, warm Winthi!!! 20 Grad🤔

Kommentarfunktion geschlossen.