Bhairahawa
nun bin ich in bhairahawa und es ist wie vermutet ermüdend heiss hier. wo genau ich mich befinde, weiss ich nicht, da ich vom flughafen abgeholt wurde und ich vom zimmer aus auf lauter getreidefelder blicke.
das heim wird von chandra (der schwester von suresh) und tek (dem bruder von nirmala) geführt. die geschwister haben praktischerweise übers kreuz geheiratet : )
das haus ist mehr als doppelt so gross als das andere heim, obwohl etwa gleichviele kinder hier leben. da es keine „kochenden witwen“ gibt, machen die kinder praktisch alles selber; kochen, abwaschen, putzen, kleider waschen, garten und vieles mehr. sie sind im gegensatz zu unseren teenies sehr selbständig, trotzdem bescheiden und eher schüchtern. es scheint, als sei es für sie selbstverständlich all die arbeiten zu erledigen, für die unsere schüler sogar im klassen-oder skilager zu träge sind. sogar mein essen wird von einem mädchen zubereitet! da ich nach wie vor mehr gast als helfer bin, geniesse ich es sehr, dass ich für einmal bekocht werde und nicht umgekehrt. ich muss sogar darum kämpfen, dass ich das wasser fürs badezimmer selber im eimer hochtragen kann.
im moment sind ferien, alle können länger schlafen (da hab ich nochmals glück gehabt, normalerweise beginnt ihr tag um 5 uhr!) und über mittag während der siesta sogar etwas fernsehen.
so ist das in asien; es gibt fernseher, aber kein wasser im badezimmer ; )
die kinder werden nicht müde, den ganzen tag über immer wieder die selben lieder zu singen, stundenlang zu malen und zu basteln und ich werde eingedeckt mit tonnenweise zeichnungen.
internet hats im haus keines, wenn ich mich mit der welt in verbindung setzen möchte, dann geht das nur von der schule aus. da aber im moment ferien sind, ist es jedesmal ein kleineres unterfangen dorthin zu gelangen.
auch wenn ich in die „stadt“ möchte, brauche ich jedesmal begleitung. also eigentlich könnte ich schon zu fuss gehen, aber ob ich dann den weg zurück finden würde…? ausserdem würde das gegen die gastfreundschaftsregeln verstossen, besuch unbeaufsichtigt zu lassen. alleine ist man hier praktisch nie, man könnte sich ja langweilen…
da bhairahawa sehr nahe an der indischen grenze liegt, wimmelt es hier von indern und als „weiss-häutige“ werde ich wieder viel mehr angestarrt. nepalis sind im gegensatz zu den indern sehr viel zurückhaltender-fast wie schweizer ; )
wahrscheinlich werde ich noch eine woche hier bleiben und nach ostern dann über den chitwan-nationalpark zurück nach kathmandu fahren, wo ich die letzte woche des praktikums verbringen werde.
hopefully werde ich aber schon vorher wiedermal möglichkeit zum schreiben haben!